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Opiate

Opiate - Allgemeines
Opium,Morphium und Heroin

Opium ist relativ harmlos. Es wirkt zwar auch stark sedierend, ist jedoch bei richtiger Einnahme kaum gesundheitsschädlich und hat ein mittelgradiges Suchtpotential. Anders verhält es sich wenn sein Hauptwirkstoff Morphin in Reinform eingenommen wird. Seit der ersten Isolierung des Alkaloids Anfang des 18. Jahrhunderts kam es immer öfter zu Suchtbildungen bei Konsumenten. Als man dies - relativ spät erkannte - begann die Suche nach einer neuen Arznei, die ähnliche gute schmerzlindernde Eigenschaften wie die des Morphins mit einer niedereren Suchtgefahr verbinden sollte. Ein Resultat dieser Suche war das Diacetylmorphin, das unter dem Namen "Heroin" bekannt wurde. Heute sind sowohl Morphin als auch Heroin illegale Drogen. Da Morphin bis heute ein unübertroffenes Schmerzmittel ist, kann es immer noch in besonders schweren Fällen unter strenger Aufsicht verschrieben werden.

Opium

Allgemein

 Rohopium entsteht, wenn der weiße Milchsaft (Latex) des Schlafmohns, der verschiedene Alkaloide enthält, an die Luft gerät. Dazu werden am Ende der Blütephase die Mohnkapseln mit einem speziellen Messer eingeritzt. Dadurch tritt der Milchsaft aus und wird fest. Am nächsten Tag kann man das braune Rohopium abkratzen. Pro Kapsel erhält man bis zu 50mg. Es wird gepresst und sollte luftdicht im Dunkeln aufbewahrt werden. Das so gewonnene Rohopium kann durch Fermentierung und Erhitzen weiterverarbeitet werden.

Einnahme

Opium kann man oral oder rektal als Klistier einnehmen, es rauchen oder sogar in Salzwasser gelöst injizieren. Zur oralen Einnahme wird es meist mit geschmacksverbessernden Zutaten wie Zimt in Flüssigkeit aufgelöst getrunken. In der Antike wurden gerne "Schlummertrünke" getrunken, die vor allem Opium und Wein enthielten. Auch das berühmte "Laudanum" enthielt diese Zutaten. Pur wird Opium nicht geraucht, sondern in einer Pfeife verdampft und inhaliert. Es kann aber auch zusammen mit Tabak in Wasserpfeifen geraucht werden.
Die kurz nach Abfallen der Blätter geernteten Kapseln können getrocknet und als Tee getrunken werden. Die Blätter des Schlafmohns werden oft getrocknet und mit Tabak geraucht.

Wirkung

Die Wirkung des Opiums kommt von den Opiumalkaloiden, wie Morphin, Papaverin, Codein, Narcotin und Thebain, von denen besonders Morphin starke psychoaktive Wirkung besitzt. Ähnlich wie bei den Cannabinoiden des Cannabis ist es erst die jeweilige Zusammensetzung des Opiums aus den über 40 Alkaloiden, die die sortenspezifische Wirkung der Droge ausmacht.

Nach dem Rauchen oder Essen bzw. Trinken von Opium setzt bald eine Wirkung ein, die 6 bis 8 Stunden anhalten kann. Dabei hat der Rausch bei oraler Einnahme nach Angabe von Konsumenten eine deutlich stärkere Wirkung auf den Körper, gerauchtes Opium hingegen soll den Geist beflügeln und die Phantasie anregen. Opiumraucher berichten immer wieder von Halluzinationen, die oft einen erotischen Charakter haben. Als Nachwirkung des Opiumrausches können sich (meinst am nächsten Tag) Verstopfung, Übelkeit und Erbrechen einstellen.

Rudolf Gelpke beschreibt den Opiumrausch so:

"Opium... löst die Seele aus ihrer Verflechtung mit den Dingen des Alltags und der Außenwelt. ... Opium macht still und sanft. Es inspiriert und beflügelt die Phantasie, auch die erotische, steigert die Sensibilität und das Zärtlichkeitsempfinden, während gleichzeitig Bewegungsdrang und Betätigungstrieb, Mitteilungsbedürfnis, Ehrgeiz, sexuelle Potenz, Affekte und Aggressivität ganz allgemein verringert werden."
Rudolf Gelpke, aus "Vom Rausch im Orient und Okzident"
(zitiert nach "Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen")

Gefahren

Ein Suchtpotential ist bei Opium schon allein wegen dem Inhaltsstoff Morphin zweifelsfrei gegeben, allerdings ist es deutlich geringer als etwa das von reinem Morphin oder dem noch gefährlicheren Morphinderivat Heroin. Dass Opium allerdings keineswegs unbedenklich ist, zeigen die Berichte von De Quincey aus "Bekenntnisse eines englischen Opiumessers", wo er schildert, wie sich nach langjähriger Opiumsucht sein Zeitgefühl und sein Realitätserleben unangenehm verändert haben.

Morphium

Allgemein

Strukturformel von Morphin / Morphium Morphium bzw. Morphin ist das wichtigste Alkaloid des aus Schlafmohn gewonnenen Opium. Die Begriffe Morphium und Morphin sind zwar deckungsgleich, allerdings wird das Wort Morphium eher bei Drogengebrauch verwendet und Morphin, wenn es um den chemische und medizinische Aspekte der des Stoffes geht.

Einnahme und Wirkung

Anfangs wurde Morphium vor allem oral verabreicht. Auf der Haut hat es keine Wirkung. Wenn man es allerdings auf eine Wunde tropft, kommt es schnell in die Blutbahn. Für diese Anwendungsform hielten sich viele Menschen eine Wunde offen, auf die sie in regelmäßigen Abständen Morphium tropften. Eine neue Qualität bekam der Morphiumgebrauch mit der Einführung der Injektionsspritze 1853 von Pravaz. Damit war es zum einen möglich, bei akuten Schmerzen eine schnelle Linderung herbeizuführen, zum anderen, einen unbeschreiblichen plötzlich einsetzenden Rausch zu erzeugen.

Die Wirkung von Morphium ist der des Heroins sehr ähnlich mit einem höheren schmerzlindernden Effekt. Daher ist Morphium bis heute in medizinischem Einsatz, beispielsweise bei der Euthanasie. Auch die Gefahren sind die gleichen wie bei Heroin. Für den Schwarzmarkt wir Morphin heute kaum hergestellt, allerdings tauchen immer wieder für den medizinischen Einsatz bestimmte Morphiumpräparate in der Drogenszene auf.

Heroin

Allgemein

Strukturformel von Heroin (Diacetylmorphin) Nachdem man merkte, dass Morphium sehr suchterzeugend ist, machte man sich auf die Suche nach ähnlich wirkenden, doch nicht so süchtig machenden Stoffen. So entdeckte man Ende des 19. Jahrhunderts das Diacetylmorphin, das unter dem Namen Heroin (von gr. Heros - "Held") bekannt wurde. Es entsteht durch eine chemische Reaktion von Morphin mit Essigsäureanhydrid (Acetanhydrid) oder Essigsäurechlorid, indem an 2 Stellen ein Wasserstoffatom durch eine C(2)H(3)O-Gruppe substituiert wird. Die kommerzielle Herstellung begann 1898. Anfangs wurde es vor allem als Atmungssedativum verwendet. Als weitere Indikationen kamen im Lauf der Jahr unter anderem noch Herz- und Kreislaufserkrankungen, neurotische Verhaltensweisen (inkl. der damals als krankhaft angesehenen Onanie und Nymphomanie), psychiatrische Leiden, Geburtsanalgesie und Prämedikation von Narkosen hinzu. Auch zur Substitutionstherapie bei Morphinsucht wurde es anfangs verwendet bis man erkannte, dass Heroin noch suchterzeugender wirkt als Morphium. Bis es allerdings in den 30er Jahren zum verschreibungspflichtigen Betäubungsmittel wurde verging noch einige Zeit.

Erzeugerländer

 Die Haupterzeugerregionen sind das "Halbmonddreieck" und das "goldene Dreieck". Das goldene Dreieck befindet sich dort, wo Burma, Thailand und Laos aneinander grenzen. Von hier aus werden vor allem der asiatische Markt und die Westküste der USA beliefert. Als Halbmonddreieck bezeichnet man die Region von Nordindien über Afghanistan und Pakistan bis in die Nordtürkei. Diese Länder produzieren vor allem für den westeuropäischen Markt.
Oft wird vergessen, dass Heroin auch in den Erzeugerländern ein großes Problem darstellt. So schätzt man, dass in Pakistan von 150 Mio. Einwohnern 2 Mio. heroinabhängig sind. Das sind 3% der Bevölkerung und genauso viele Abhängige wie in der gesamten EU.

Wichtigster Erzeuger im Halbmonddreieck ist Afghanistan. Unmittelbar nach den Anschlägen des 11. September 2001 zu Beginn des Militäreinsatzes des Westens wurden der Mohnanbau und die Opiumproduktion zwar eingeschränkt, doch mittlerweile wird wieder im selben Ausmaß wie vorher Mohn gepflanzt. Die Opiumherstellung und in weiterer Folge die Heroinherstellung ist für die Afghanen als größter Wirtschaftszweig lebenswichtig. So finanzierten die Taliban ihre militärischen Aktionen fast ausschließlich direkt oder indirekt über den Drogenhandel.

Weltweit werden heute die meisten Bürgerkriege ganz oder teilweise aus dem Drogenhandel finanziert. Man schätz, dass mit Heroin jährlich 500 Milliarden Euro umgesetzt werden.

Zum Vergleich: Der Umsatz des gesamten Drogenhandels wird auf 800 Milliarden Euro geschätzt.

Streckmittel

Reines Heroin ist am Schwarzmarkt kaum erhältlich. Meist ist es mit wirkungslosen Streckmitteln, die eine ähnliche Konsistenz haben, gestreckt. Um die Wirkung von minderwertigen Heroin zu steigern werden oft sedierende Medikamente wie Valium oder Rohypnol oder Designeropiate wie Fentanylderivate beigemischt.

Einnahme und Wirkung

Heroin wird meist intravenös injiziert ("fixen"). Dazu wird es auf einem Löffel mit Zitronensäure oder Vitamin C und Wasser erhitzt. Man kann es auch auf einer Folie verdampfen und inhalieren ("Folie rauchen") oder wie Kokain schnupfen ("ziehen"). Selten wird es auch mit Tabak geraucht.

Nach der Einnahme gelangt Heroin schnell in den Blutkreislauf, bei intravenöser Injektion sofort. Im Körper wird es rasch zu 6-Monoazetylmorphin (6-MAM) und weiter zu Morphin deacetyliert. Trotzdem ist Heroin wirksamer und suchterzeugender als eingenommenes Morphin selbst, der Grund dafür ist allerdings noch nicht eindeutig geklärt. Wie alle Opiate wirkt Heroin durch ein Ankoppeln an die Opiatrezeptoren im Gehirn, die sich vor allem im limbischen System befinden. In den 70er Jahren entdeckte man die körpereigenen Agonisten dieser Opiatrezeptoren und nannte sie daher endogenen Morphine, kurz Endorphine.

Der Heroinrausch wird meist als glückseliger Zustand erlebt. Er ist von Euphorie, Ruhe und Ausgeglichenheit geprägt. Depressionen und persönliche Probleme treten in den Hintergrund. und Schmerzen werden nicht empfunden. Nach dem Spritzen empfindet man einigen Sekunden einige Momente lang einen "Flash" oder "Rush". Das ist der Moment in dem die Wirkung einsetzt.
Beim Rauchen oder Schnupfen kommt die Wirkung langsamer und sanfter und klingt meist auch sanfter aus. Oft kommt es zu Erbrechen, das allerdings als angenehm und befreiend empfunden wird.

Gefahren

Von den heute gebräuchlichen Drogen ist Heroin nach Crack die suchterzeugendste. Wenn man beginnt, Heroin intravenös zu injizieren ist eine Sucht meist schon vorprogrammiert. Die Heroinsucht ist sowohl eine körperliche als auch eine psychische. Da sich der Körper schnell an die Droge gewöhnt, wird die Wirkung bald schwächer und die erforderliche Dosis erhöht sich. Ein Süchtiger kann täglich mehrere Hundert Euro für Heroin benötigen. Das führt oft zur Beschaffungskriminalität bzw. zu illegaler Prostitution.

Die größte Gefahr für das Leben der Konsumenten geht von den großen Qualitätsschwankungen des Heroins auf dem Schwarzmarkt aus. Zum einen können gefährliche Substanzen, die den Körper schädigen oder sogar zum Tod führen können, beigemischt sein, zum anderen kann ein unerwartet reines Heroin zu ungewollter Überdosierung führen.

Bei Entzug treten unerträgliche Gelenksschmerzen, Zittern und Herz- und Kreislaufprobleme. Die Entzugserscheinungen sind ohne Heroinersatz wie Methadon kaum erträglich und können sogar zum Tod führen. Der Einsatz von anderen Opiaten als Eratz ist jedoch nicht unbedenklich, da er zu einer neuerlichen Sucht führen kann.

Bei einer Überdosierung besteht akute Lebensgefahr. Auf jeden Fall ist sofort ein Arzt zu rufen! Da Heroin direkt auf das Atemzentrum wirkt, kommt es oft zu oft einer lebensbedrohlichen Atemlähmung. Wenn der Betroffene ansprechbar ist, sollte man ihn immer wieder daran erinnern zu atmen. Bei Bewusstlosigkeit ist er in eine stabile Seitenlage zu bringen. Bei Atemstillstand ist muss künstlich beatmet werden. Sehr wichtig ist auch der Schutz vor Auskühlung. Der Notarzt verabreicht meist "Naloxon" intravenös. Im Notfall kann auch Adrenalin oder Amphetamin verabreicht werden.

Auch bei langjähriger Morphium- oder Heroin-Sucht ist sehr unwahrscheinlich bei gewissenhaftem Umgang mit der Droge an direkten Folgen des Konsums zu sterben. Besonders bei Ärzten und Apothekern, die relativ leichten Zugang zu reinen Opiaten haben, ist bis heute der Konsum von Morphium und ähnlichen Substanzen nicht selten. Abgesehen von der Sucht haben diese Leute kaum Probleme mit ihrem Drogenkonsum und sind auch nicht auffällig. Die Gefahren der Droge gehen vielmehr von schwankender Qualität des Straßenheroins, gefährlichen Streckmitteln, Entzugserscheinungen, Beschaffungskriminalität und Ansteckung mit Krankheiten durch gemeinsame Nadelverwendung aus.

 

Sucht und Entzug

Suchtentwicklung

Die Gefahr eine Opium-Sucht zu entwickeln bei kontrollieren mäßigen Gebrauch vergleichsweise gering und ein allfälliger Entzug nicht allzu schwer. Anders verhält es sich mit Morphium und Heroin. Auch wenn die Substanzen nicht gespritzt werden setzt bald eine psychische und physische Sucht ein. Während die Droge anfangs noch wegen der als kaum steigerbaren Glückseligkeit, die sie hervorruft, genommen wird, so setz schon bald eine Gewöhnung ein. Der Rausch wird immer mehr als Normalzustand gesehen, der bei seinem Ausklingen unangenehme Entzugssymptome hinterlässt, die vor allem von Schmerzen und Depression geprägt sind. Ein neuerlicher Rausch wird somit als Erlösung von den Entzugssymptomen empfunden und der Süchtige kann sich nur mehr während seinem Rausch halbwegs wohl fühlen.

Entzugssymptome

Bei einer ausgeprägten Heroinsucht wie sie sich bei intravenöser Injektion je nach anfänglicher Häufigkeit der Einnahme und Dosierung nach einigen Wochen bis Monaten bildet, breitet sich rund 12 Stunden nach der letzten Einnahme sehr großes Unbehagen aus und der Süchtige wird nervös. Ab etwa diesem Zeitpunkt bestimmt normalerweise nur noch die Suche nach Heroin sein Denken. Versucht er einen Entzug, folgt meist ein unruhiger Schlaf, der einige Stunden anhält. Nach etwa 20 Stunden setzten die Entzugssymptome in voller Stärke ein. Die Pupillen erweitern sich und die Haut wird blass und Kalt. Wegen der oft auftretenden Gänsehaut und der kalten Haut beim Heroinentzug hat sich in den USA dafür auch der Begriff "Cold Turkey", zu deutsch "kalter Truthahn", eingebürgert. Fast unerträglich wird der Entzug durch die auftretenden Gelenksschmerzen und Krämpfe. Aufgrund von Magen- und Darmkrämpfen wird meist regelmäßig Erbrochen und der Darm entlehrt, was den Körper zusätzlich schwächt. Die Entzugserscheinungen sind nicht nur unangenehm, sondern können im Extremfall auch zum Tod führen.

Ist einem der Punkt erreicht, wo ein Entzug derartige Erscheinungen hervorruft, stehen die Heilungschancen sehr schlecht. Trotzdem sollte ein Entzug unbedingt versucht werden, da sich mit jeder weiteren Dosis die Wahrscheinlichkeit verringert, je wieder ohne Heroin leben zu können.

Entzug

Um schwer Heroinabhängigen zu helfen, gibt es verschiedene Methoden des Entzug. Ein Entzug in Eigenregie ist meist zwecklos, da spätestens wenn die Entzugssymptome in voller Stärke einsetzen, auch ein von natur aus willensstarker Mensch, kaum noch die Kraft aufbringen kann, weiter abstinent zu bleiben. Auch der Entzug mit Hilfe der Familie ist meist nicht sehr zielführend, da die Angehörigen oft das extreme Leiden ihres Familienmitgliedes nicht ertragen können. Zu der großen Belastung der Angehörigen kommt noch die Gefahr, dass sie im kritischen Moment schwach werden und dem Süchtigen auf irgendeinem Weg zu einer neuerlichen Heroindosis verhelfen. Gespritzt reicht nämlich schon eine kleine Menge, um innerhalb weniger Minuten sämtliche Entzugserscheinungen abklingen zu lassen.

Die besten Erfolgsaussichten bestehen, wenn man sich in die Hände von Ärzten gibt und am besten für längere Zeit in einer geschlossenen Anstalt bleibt. Doch auch hier kann man nur von relativ guten Heilungschancen sprechen. Rückfallquoten werden mit 50& bis weit über 90% angegeben.

Methoden

Man kann grob 3 Entzugsmethoden unterscheiden:

  1. Totalentzug: mit oben genannten Entzugserscheinungen und Gefahren

  2. Langsame Reduktion der Dosis

  3. Die Verabreichung von Ersatzdrogen (z.B. Methadon)

Der Totalanzug wird in staatlichen Entzugsanstalten wegen seiner großen Gefährlichkeit kaum noch angewandt. Auch die langsame Reduktion der Dosis ist sehr problematisch, da es in den meisten Staaten auf Grund der Gesetzeslage nicht möglich ist, den Süchtigen Heroin auf Rezept zu verabreichen. Somit ist der Heroin-Abhängige weiterhin auf den Schwarzmarkt angewiesen, was es zusätzlich erschwert, ihn von der Drogen-Szene fern zu halten. In den meisten europäischen Staaten können jedoch Ersatzdrogen, wie Methadon, verschrieben werden. Das synthetische Opioid Methadon kann die Entzugssymptome völlig unterdrücken, was dem Süchtigen die Möglichkeit gibt schnell ins normale Leben zurückzukehren und ihn vor allem aus der Drogenszene lösen soll. Durch die Verabreichung von Methadon, das oral eingenommen zwar die Entzugssymptome lindert, jedoch kaum euphorisierend wirkt, soll dem Abhängigen auch das Spritzen abgewöhnt werden. Da es aber in der Szenen bekannt ist, dass Methadon gespritzt ähnlich wie Heroin wirkt, gehen viele Süchtige nach anfänglichen Erfolgen dazu über, Methadon zu spritzen. Ein weiterer Schwachpunkt ist, dass Methadon nicht wirklich "clean" macht, da es beim Absetzen dieselben Entzugssymptome hinterlässt wie Heroin. Klappt der Heroin-Entzug, muss die Methadon-Dosis nach einiger Zeit bei gleichzeitiger Gabe verschiedener Schmerzmittel und langsam verringert werden.

Alternative Methoden

Ähnlich den anonymen Alkoholikern gibt es auch Selbsthilfegruppen für Heroinabhängige. Auch in öffentlichen Entzugsanstalten versucht man immer mehr einen Mittelweg zu gehen. Während sich die staatliche Hilfe früherer auf die Kontrolle des Entzugs, also auf Verhindern einer weiteren Einnahme der Droge, beschränkte, wird heute vor allem auf Psychotherapie gesetzt, die in erster Line in Form von Gruppengesprächen abläuft. Die Heroin-Abhängigen sollen zusammen einen Weg aus ihrer Sucht finden und ehemalige Junkies, die diesen Weg schon gefunden haben, nehmen eine Vorbildfunktion ein. Als Begleitmaßnahem werden neben verschiedenen Präparaten zur Linderung der Entzugssymptome auch Kreislaufmittel verabreicht. Der gestörte Stoffwechsel muss langsam durch Diäten wieder normalisiert werden.

Die Sucht selbst wird heute immer weniger als Krankheit gesehen, sonder vielmehr als Symptom. Somit ist der Süchtige noch nicht geheilt, wenn er einige Wochen kein Heroin gespritzt hat, sondern erst wenn die Umstände, die zu seiner Sucht geführt haben, erkannt wurden und mögliche Lösungswege gefunden sind.
Einen besonderen Stellenwert nimmt die Beschäftigungstherapie und das Finden neuer Interessen ein. Dem Süchtigen, für den oft jahrelang die Beschaffung von Heroin das einzige wichtige Thema war, muss ein Lebensinhalt gegeben werden. Meist war es ein konkretes Ziel, das den ehemals Abhängigen die Kraft gab, nach einem stationären Aufenthalt weiterhin clean zu bleiben und ein normalen Leben zu führen.

Lebenslang süchtig?

Prinzipiell ist ein Entzug nur möglich, wenn der Süchtige sich seine Sucht eingesteht und bereits ist, die unangenehme Entwöhnung zu versuchen. Weiters ist ein eiserner Wille notwendig. Nach der Entlassung aus einer Entzugsanstalt ist der Entzug noch lange nicht abgeschlossen. Oft ist es ein kurzfristiges Gemütstief, das den vermeintlich Geheilten dann doch wieder zur Nadel greifen lässt. In einem solchen schwachen Moment braucht er unbedingt Menschen, die ihn auffangen. Ohne Hilfe von Freunden und Angehörigen ist ein Ausstieg fast unmöglich.


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